Fragen an die Verhandlungsführer/Questions posées au seco

11.12.2015 – von Stefan Giger

Im Rahmen der „WTO-Verbindungsgruppe“ des Seco, wo Parteien und Verbände vom seco periodisch über den Stand der Verhandlungen über Freihandelsverträge informiert werden, können jeweils auch Fragen gestellt werden. Das haben wir im Dezember 2015 getan.

Erste Frage: Das seco hat auf seiner TISA-Website eine Liste von Themen veröffentlicht, zu welchen im Rahmen der TISA-Verhandlungen über Anhänge verhandelt wird. Auf dieser Liste fehlt das Thema „Gesundheitsdienstleistungen“. Von unseren deutschen und österreichischen Schwestergewerkschaften haben wir die Information, dass es auch Verhandlungen über einen Anhang zu Gesundheitsdienstleistungen gibt. Kann das seco bestätigen oder dementieren, dass es auch einen Verhandlungstext zum Thema Gesundheitsdienstleistungen gibt? Antwort: Das seco bestätigt, dass es einen Verhandlungsvorschlag zum Thema Gesundheitsdienstleistungen gibt. Wir erfahren vom seco auch, dass es auch einen Verhandlungstext zu einem Anhang über „Staatliche Unternehmungen“ gibt; dieser Anhang ist auf der seco-Website ebenfalls nicht aufgeführt.

Zweite Frage: Wir haben Kenntnis davon, dass ein Land einen Vorschlag in die TISA-Verhandlungen eingebracht hat, das den Staaten das Recht garantiert, jederzeit Regelungen betreffend Grundversorgung, „Service universel“ bzw. „Service public“ zu beschliessen. Unseres Erachtens wäre ein derartiger Grundsatzartikel nützlich und würde die bisherigen Versprechen der Schweizer Delegation stützen, wonach der Service public geschützt bleiben soll. Unseres Wissens hat aber die Schweiz den erwähnten Vorschlag nicht unterstützt. Trifft dies zu? Falls ja: Weshalb unterstützt die Schweiz diesen Vorschlag nicht? Antwort: Es trifft zu, dass die Schweiz den Vorschlag nicht unterstützt hat. Genannt werden verhandlungstaktische Gründe. Aus Sicht des VPOD befriedigt diese Antwort nicht.

Dritte Frage: Die Schweiz behauptet, in ihrer Offerte die Wirkung von Standstill und Ratched auf Energiedienstleistungen ausgenommen zu haben. Nun haben wir aber Kenntnis davon erhalten, dass über einen Anhang zu Energiedienstleistungen verhandelt wird. Nach unserer Lesart ist aber ein derartigen Anhang direkt auf die Schweiz anwendbar, die behauptete Ausnahme von Standstill und Ratchet wirkungslos. Antwort: Es ist nicht klar, zu welchen Themen es am Schluss überhaupt Anhänge geben wird, es ist keineswegs sicher, dass es einen Energieanhang geben wird. Die Wirkung der Anhänge hängt von der Formulierung des Textes ab. Schlussfolgerung des VPOD: So wie sich die Texte jetzt präsentieren, wäre die Ausnahme von Standstill und Ratchet im Bereich Energie wirkungslos, Standstill und Ratchet würden in Bezug auf die Anhangbestimmungen auch für die Schweiz gelten.

français

Le seco organise régulièrement des rencontres avec des organisations et partis politiques aux sujet des négociations en cours dans le cadre de l’OMC et des négociations des traités de libre échange. Lors de ces rencontres, on peut poser des question, ce qu’on a fait en décembre 2015:

Première question: Sur son site internet, le seco a publié une liste des sujets sur lesquels on es en train de négocier des annexes à l’accord TISA. Sur cette liste, le sujet des services de santé n’est pas mentionné. Nos syndicats-frères de l’Allemagne et de l’Autriche nous ont informés qu’il y a un annexe au sujet des services de santé. Est-ce que le seco peut confirmer ou démentir qu’il y a une annexe au sujet des services de la santé? Réponse: Oui, en effet, il y a une proposition sur une annexe au sujet des services de santé. A cette occasion, nous prenons acte du fait qu’il y a aussi des négiciations sur une annexe qui porte sur les entreprises dans la possession des mains publiques; cette annexe n’est pas mentionné non plus sur la liste publiée sur les site du seco.

Deuxième question: Le syndicat SSP/VPOD a connaissance d’une proposition d’un autre état qui stipule le principe que chaque état se réserve le droit de légiférer dans les domaine d’un service universel / dans les services publiques. Le syndicat estime que cette propositions est bonne et signifierait une protection des services publics contre un démantèlement des service publics. Selon nos informations, la Suisse n’a pas soutenu cette proposition. Est-ce que le seco peut confirmer ou démentir que la Suisse n’a pas soutenu cette proposition au sujet d’un service universel? Le cas échéant: pourquoi la Suisse ne l’a pas soutenue? Réponse: Il est vrai que la Suisse n’a pas soutenu cette proposition d’un autre pays. Les raisons pour ce chois étaient de nature tactique. Pour les syndicat SSP/VPOD cette réponse n’est pas suffisante.