VPOD fordert mehr Unterstützung für Flüchtlingskinder

Von: Tanja Lantz / Christine Flitner

Sie trifft es am härtesten: Kinder auf der Flucht. Sie müssen so schnell wie möglich ins Schulsystem integriert werden, aber die Lehrpersonen haben dafür nicht genügend Unterstützung. Es braucht dringend mehr Mittel dafür, sonst ist diese Aufgabe nicht zu lösen.

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Im Jahr 2015 gab es in der Schweiz etwa 2700 Asylgesuche von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, sogenannten UMA. Circa zwei Drittel sind zwischen sechzehn und siebzehn Jahren.Gemäss der UN-Kinderrechtskonvention wie auch der Schweizer Bundesverfassung haben alle Kinder
und Jugendlichen «Anspruch auf besonderen Schutz ihrer Unversehrtheit und auf Förderung ihrer
Entwicklung» (Art. 11 BV). Tatsächlich sind Unterkunfts-, Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten der
Kinder und Jugendlichen jedoch je nach Aufnahmekanton und Gemeinde sehr unterschiedlich. Der VPOD fordert mehr Unterstützung für Schule und Lehrpersonen, damit die Kinder und Jugendlichen so schnell wie möglich ins Bildungssystem integriert werden können. Schulen und Lehrpersonen leisten schon jetzt Enormes und müssen bei dieser zusätzlichen Aufgabe mehr unterstützt werden.

Insbesondere braucht es zusätzliche Mittel für den Sprachunterricht sowie für individuelle Förderung.
Die Kinder und Jugendlichen brauchen umfassende Unterstützung und Betreuung, landeskundlichen
Unterricht auch in ihren Herkunftssprachen, Hausaufgabenhilfe und auch eine warme Mahlzeit am
Tag. Der Zugang zur medizinischen Versorgung wie auch zu Sport- und Freizeitmöglichkeiten muss
gewährleistet sein.

Ein besonderes Augenmerk muss auf die Situation von Jugendlichen gerichtet werden, welche nicht
mehr schulpflichtig sind. Sie müssen mindestens zwei Jahre geschult werden, damit sie sich einen
Ausbildungsplatz suchen können.

Vom Bund braucht es mehr Mittel für die geplante „Flüchtlingsvorlehre“, für differenzierte Potentialabklärungen,
auch im Hinblick auf den bekannten Fachkräftemangel. Zudem braucht es eine klare Koordination
zwischen den involvierten Bundesstellen sowie Bund und Kantonen.

Mehr Informationen zum Thema » Kinder auf der Flucht

Kontakt und Information: Christine Flitner, Zentralsekretärin VPOD Bildung, 079 318 28 25


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24.05.2016 Medienmitteilung 26. Mai 2016 - Bildung für Flüchtlingskinder PDF (169.6 kB)