Heute ist Weltflüchtlingstag

Von: Johannes Gruber

2015 waren nach dem Bericht des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) weltweit mehr als 65 Millionen auf der Flucht: so viel wie nie zuvor. Doch während die Flüchtlingszahlen weiter steigen, sinkt die Bereitschaft zur Hilfe in den reichen Ländern.

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Obwohl auch in der Schweiz 2015 die Zahl der Asylsuchenden angestiegen ist, ist der Schweizer Anteil an allen Flüchtlingen in Europa mit drei Prozent so tief wie nie zuvor. Auch im Verhältnis zur Anzahl Einwohner ist die Schweiz in Europa mittlerweile auf den siebten Platz zurückgefallen – hinter Ungarn, Schweden, Österreich, Norwegen, Finnland und Deutschland. Das Land mit der grössten Aufnahmequote weltweit ist der Libanon: dort kommen auf 1000 Einwohner 183 Flüchtlinge.

Die Schweiz kann und sollte mehr Verantwortung übernehmen, eine jährliche Aufnahme von 100 000 Flüchtlingen würde uns nicht überfordern. Mittlerweile sind die Asylgesuche im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode wieder gesunken. Dadurch hat die Schweiz Kapazitäten, sich an Umverteilungsprogrammen zu beteiligen. Anstatt weiter daran zu arbeiten, die Aufnahme von schutzsuchenden Menschen zu reduzieren, sollten der Bundesrat und das Staatssekretariat für Migration sich der Flüchtlingskrise stellen.

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