Bund: Schluss mit dem Herumschrauben am Lohnsystem!

Der Bundesrat hat Änderungen am Lohnsystem beschlossen, aber auf massive Eingriffe verzichtet. Für die wenig Verdienenden ist die Ortszulage besonders wichtig. Dem VPOD ist es gelungen, ihre Abschaffung zu verhindern. Die ganze Verhand­lungs­gemeinschaft Bundespersonal VGB ist erleichtert.

Am Lohnsystem des Bundes sollte nicht unentwegt herumgeschraubt werden. (Bild: Friedrich Böhringer)

Beim Lohnsystem der Bundesverwaltung drängen sich keine Änderungen auf. Das System ist nicht kostentreibend, wie auch ein unabhängiger Expertenbericht Anfang Jahr festgestellt hat. Der Bundesrat schraubt dennoch dauernd daran herum. Neu sollen Mitarbeitende, deren Lohn noch nicht dem Funktionslohn entspricht, geringere Prämien für ausserordentliche Leistungen erhalten. Und der Spielraum für die Vorgesetzten für eine höhere Einstufung von gefragten Fachkräften wird ebenfalls eingeengt.

Dafür will man eine kleine Retusche an einem früheren Bundesratsbeschluss vornehmen, indem bei guter Leistung wieder ein halbes Lohnprozent mehr gewährt wird. Diese Korrektur ist unzureichend. Denn auch so braucht eine Sekretärin beim Bund noch immer dreissig Jahre, bis sie überhaupt den Funktionslohn erreicht hat. Viel zu lange, kritisieren VGB und VPOD.

Die Gewerkschaften, allen voran der VPOD, haben sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass allfällige Änderungen am Lohnsystem nicht zu Lasten der tiefen Lohnklassen gemacht werden: Sie konnten erreichen, dass der Ortszuschlag erhalten bleibt, der die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten schweizweit ausgleicht. Gerade wegen der angespannten Mietzinssituation ist dies für Leute mit kleinem Einkommen sehr wichtig.