20.04.2021 – von Elvira Wiegers
Seit mehr als einem Jahr schultert das Gesundheitspersonal eine beispiellose Gesundheitskrise.
Zehntausende Frauen und Männer gewährleisten während diesem bis heute anhaltenden Ausnahmezustand unsere Gesundheitsversorgung. Sie schieben weiterhin Überstunden und bleiben permanent unter Druck und Stress. Denn: Nach der Welle ist vor der Welle, und zwischen den Wellen müssen alle aufgeschobenen Behandlungen nachgeholt werden.
Weder Arbeitgeber und Politik äussern sich zur Frage, wann und wie das Gesundheitspersonal die anhaltende psychische und physische Belastung verarbeiten soll. Sie äussern sich nicht zur Frage, was die Langzeitschäden von Covid-19 für die Betroffenen bedeuten. Sie äussern sich nicht zum skandalösen Verhalten von Versicherungsgesellschaften, die sich in diversen Fällen weigern, Covid-19 als Berufskrankheit anzuerkennen.
Die wichtigsten Gewerkschaften und Berufsverbände im Gesundheitsbereich haben im vergangenen Sommer ein Bündnis gegründet, um mit einem gemeinsamen Auftritt mehr Gehör zu finden. Mehr Gehör für die Forderungen des Gesundheitspersonals. Denn dieses signalisiert ganz klar: Wir machen so nicht weiter. Die Pandemie brachte ans Licht, was schon lange unter der Oberfläche schwelte. Nicht erst seit einem Jahr wissen wir, dass fast die Hälfte wieder aus dem Beruf aussteigt, dass die mittlere durchschnittliche Verweildauer erschreckend tief ist.
Deshalb mobilisierten wir im vergangenen Herbst mit zahlreichen regionalen Aktionen und einer Abschlusskundgebung auf dem Bundesplatz. Und deshalb werden wir weiterhin mobilisieren. Solange, bis sich etwas ändert. Solange, bis Arbeitgeber und Politik ihre Verantwortung wahrnehmen und das Gesundheitspersonal endlich anerkennen und schützen.
Was hat sich seither verbessert? Der Druck auf Arbeitgeber und Politik hat zugenommen, dies dank dem selbstbewussteren Auftreten des Gesundheitspersonals und dem gemeinsamen Auftreten der Berufsorganisationen im Gesundheitswesen. Diese Stimmen können nicht länger ignoriert werden. So gibt es auf nationaler Ebene neu eine Plattform, die sich ausschliesslich mit den Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonal befasst. An Bord sind die wichtigsten Arbeitgeberorganisationen und politischen Behörden. Wir werden auf jeden Fall nicht lockerlassen, um auch auf diesem Weg Verbesserungen für das Personal zu erreichen.
Ein weiteres Zeichen setzen wir am 12. Mai, dem internationalen der Pflege. Gemeinsam mit dem Gesundheitspersonal fordern wir Politik und Arbeitsgeber zum Handeln auf! Setze auch du ein Zeichen, und mach mit bei einer Aktion in deiner Region.
Infos zu den Aktionen vom 12. Mai findest du hier
https://www.vpod.ch /gemeinsam-mit-dem-gesundheitspersonal
Was ihr noch tun könnt, um euren Anliegen mehr Gehör zu verschaffen? Organisiert euch im Team, in eurem Betrieb, in Gewerkschaften. Überzeuge deine KollegInnen, dass sich gewerkschaftliches Engagement lohnt! #Unionize
Du kannst nicht an der Mobilisierung beteiligen oder du arbeitest nicht im Gesundheitswesen? Dann schicke eine Solidaritätsbotschaft : Dann poste ein Foto / Video von dir mit deinem Statement / Solidartiätsbekundung, den #tagderpflege #standbyyournurse und tagge den @VPOD Schweiz (Facebook), @VPOD_Schweiz (Twitter), @vpodschweiz (Instagram) oder @vpod.ssp (Tiktok)