Kein weiterer Pfusch beim Lohnsystem des Bundes

Von: VPOD Bundespersonal

Der Bundesrat sieht Handlungsbedarf beim Lohnsystem. Okay, sagt der VPOD. Aber wenn korrigiert wird, dann soll damit keine Umverteilung von unten nach oben verbunden sein!

Der VPOD ist gegen einen Ausbau von Prämien zulasten des Fixlohns. Solche Mechanismen stärken diejenigen, die eh gut verdienen: Kader, Männer....

Die Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal verlangt, dass für Korrekturen genügend finanzielle Mittel bereitgestellt werden und dass nicht einmal mehr die Oberen profitieren, während die Unteren leer ausgehen. Ein externer Bericht bestätigt die Kritik der Personalverbände, dass die bestehende Lohnentwicklung ungut ist und Verbesserungen erfordert. Finanzdepartement über die Änderung des Lohnsystems einbringen.

Aus VPOD-Sicht ist klar: Die Konkurrenzfähigkeit des Bundes auf dem Arbeitsmarkt hat durch die Halbierung der Lohnentwicklung ab Januar 2016 schwer gelitten. Das muss korrigiert werden.

Nicht einverstanden ist der VPOD mit der pauschalen Kritik am Ortszuschlag. Der Bericht hält die Liste mit 13 Stufen für veraltet. Für den VPOD gibt es aber gute Gründe für Lohnabstufungen aufgrund unterschiedlicher Lebenshaltungskosten. Sollte die Ortszulage tatsächlich abgeschafft werden, muss sie voll in den Lohn eingebaut werden.

Skepsis hat der VPOD bei den Leistungsprämien. Sie sollten für gute Zielerreichung und auch für spezielle Leistungen möglich sein, aber eine Umlagerung von Lohn in Richtung Bonus, wie im Bericht angedacht, wäre verfehlt. Mit solchen Mechanismen stärkt man immer nur diejenigen, die bereits gut verdienen, während in den unteren Chargen die Möglichkeit für Leistungsprämien eingeschränkt bleibt. Alle bisherigen Untersuchungen zeigen, dass solche Prämien überproportional an Männer und an obere Kader gehen.

Bis Mitte 2017 werden Anpassungvorschläge au sdem Finanzdepartement erwartet. Dabei wird der VPOD ein gewichtiges Wort mitreden. Die Personalverbände sind vorbereitet: Auf Initiative des VPOD haben sie bereits letztes Jahr gemeinsame Eckwerte bei Änderungen am Lohnsystem festgelegt. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist darin ein unumstössliches Prinzip.