Der Aufschwung kommt - die Löhne müssen rauf!

Von: SGB und VPOD

Die Gewerkschaften fordern für die Lohnrunde 2017/2018 kräftige generelle Lohnerhöhungen. Der öffentliche Bereich muss seinen Rückstand aufholen. Und die Frauenlöhne sollen überproportional angehoben werden.

Boss, ich brauch mehr Geld! Die Konjunktur zieht an, die Löhne müssen steigen. (Foto: Schlierner/fotolia)

Die Zeichen stehen auf Aufschwung. Alle Wirtschaftsindikatoren sind positiv, und die Teuerung wird in den Verhandlungsmonaten mit 0,5 Prozent im positiven Bereich liegen. Binnenwirtschaft und Finanzsektor bezeichnen die Geschäftslage als gut. Selbst in Branchen wie Exportindustrie oder Gastgewerbe, die wegen des starken Frankens unter Druck standen, geht es aufwärts.

Dieser Aufschwung muss den Arbeitnehmenden gehören. In den letzten 20 Jahren schöpften Manager, Topverdienende und Aktionärinnen die Produktivitätsgewinne ab. Die Löhne der normalen Angestellten gerieten in Rückstand und wurden gleich wieder von steigenden Krankenkassenprämien aufgefressen. Sogar in Deutschland stiegen die Reallöhne in den letzten drei Jahren ungefähr doppelt so stark wie in der Schweiz. Der SGB verlangt daher Lohnerhöhungen in der Grössenordnung von 1,5 bis 2 Prozent.

Damit auch die tieferen und mittleren Einkommen wieder zum Zug kommen, braucht es generelle Lohnerhöhungen. Individuelle Erhöhungen leisten nur der Selbstbedienungsmentalität in den Führungsetagen Vorschub. Besondere Lohnerhöhungen brauchen die Frauen. Bei gleicher Position, Qualifikation und Erfahrung verdienen sie pro Jahr im Schnitt 7000 Franken weniger als Männer.

Der VPOD verlangt für den jahrelang durch Sparprogramme gebeulteten Service public ebenfalls ein kräftiges Plus. Auch hier soll auf generelle Lohnerhöhungen gesetzt werden - und nicht auf individuelle, weil von diesen jene profitieren, die bereits viel verdienen: die (männlichen) Kader, die auch bei der Vergabe von Prämien aller Art in der ersten Reihe stehen.