Verpasste Chancen in Schaffhausen

Von: Christine Flitner

Schade! Nur knapp 25 Prozent der Schaffhauser Stimmenden wollten bei der Tagesschule wirklich vorangehen.

Her mit den Tagesschulen! Copyright: Mr. Nico_photocase

Die grosse Mehrheit lehnte die AL-Initiative für umfassende Tagesschulangebote ab und entschied sich für den nutzlosen Gegenvorschlag des Kantons. Alle Gemeinden sollen gratis Tagesschulen anbieten müssen, von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends. Das forderte eine Initiative der Alternativen Liste, die am 26. November in Schaffhausen abgestimmt wurde.

Der mutlose Gegenvorschlag der Regierung sieht dagegen freiwillige, kostenpflichtige Angebote der Gemeinden vor. Er wird an der gegenwärtigen Situation nicht wirklich etwas ändern und enthält alle Fehler, die schon an anderen Orten zum totalen Stillstand geführt haben: ein Finanzierungsmodell auf der Basis viel zu hoher Elternbeiträge, fehlende Verpflichtung auf Seiten der Gemeinden und kein Konzept zu Fragen der Qualität.

Die AL-Initiative enthielt ebenfalls keine Aussagen zur Qualität und ging bedauerlicherweise von einem Konzept aus, welches Schule und Betreuung als zwei getrennte Systeme betrachtet. Eine vorwärtsdenkende Bildungsdirektion hätte sie aber zum Anlass nehmen können, einen echten Schulentwicklungsprozess einzuleiten, der Schaffhausen in Bezug auf die schulergänzende Betreuung mit einem Schlag an die Spitze der Schweiz gesetzt hätte. Dass es jetzt nicht dazu kommt, ist nicht unerwartet, aber trotzdem sehr schade.

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