Bundesrat hat keine Antwort auf den Pflegenotstand

Von: Elvira Wiegers

Der SBK ist zurecht empört: Ohne Gegenvorschlag hat der Bundesrat am 9. März die SBK-Pflegeinitiative «Für eine starke Pflege» versenkt.

©Jonas Zürcher

Mit dieser Entscheidung signalisiert der Bundesrat Ohnmacht und Gleichgültigkeit gegenüber dem immer prekärer werdenden Pflegenotstand. Über 10’000 Stellen in Spitälern und Heimen sind schweizweit nicht besetzt. Das Personal arbeitet bis zum Umfallen und gefährdet damit nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch zunehmend diejenigen von PatientInnen und HeimbewohnerInnen. Die Kantone können oder wollen dieses Problem nicht im Alleingang regeln, mit anderen Worten: das heutige System der medizinischen Grundversorgung hat keine Antworten auf den Personalnotstand und bedarf deshalb dringend der Überarbeitung.

Der VPOD fordert, dieses Systemversagen nicht länger zu tolerieren, sondern endlich Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal zu schaffen, die weder krank machen noch zu einer regelrechten Flucht aus dem Beruf führen.
Immerhin hat der Bundesrat «das EDI beauftragt, unter Einbezug der wichtigsten Akteure und des Initiativkomitees weitere Massnahmen zu prüfen und zu erarbeiten. Die berechtigten Anliegen der Initiantinnen und Initianten sollen im Rahmen der bestehenden Kompetenzen mit konkreten Lösungsansätzen aufgenommen werden.»

Weitere Info:
» https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-70065.html
» http://www.pflegeinitiative.ch