Die ohnehin schwache Vorlage wurde in alle Richtungen zerzaust und abgeschwächt, die Mehrheit der Firmen bleibt ausgenommen, es gibt keine Sanktionen, die Sozialpartner werden nicht einbezogen und nach 12 Jahren soll das Gesetz wieder beerdigt werden.
Es ist überdeutlich, dass die Mehrheit des Parlaments nicht wirklich etwas gegen Lohnungleichheit tun will. Das zeigen auch die länglichen Diskussionen über erklärbare und nicht erklärbare Lohnunterschiede, denn auch die erklärbaren Unterschiede sind Ergebnis von Diskriminierungen und müssen beseitigt werden. Damit Frauen in der Arbeitswelt gleiche Möglichkeiten und Bedingungen haben, braucht es deutlich mehr als gleiche Löhne, beispielsweise bezahlbare Kita-Plätze, gute Tagesschulen, Betreuungsurlaube für pflegende Angehörige. Und eine faire Verteilung der unbezahlten Arbeit. Das muss den Parlamentarierinnen und Parlamentariern offenbar noch deutlicher gemacht werden. Zum Beispiel am 14. Juni 2019: www.frauenstreik2019.ch