Symbolisches Bekenntnis zur Lohngleichheit

Von: SGB/ Christine Flitner

Das Parlament hat in der Schlussabstimmung der Wintersession ein Zeichen für die Lohngleichheit gesetzt - mehr aber auch nicht. Weitere Schritte sind notwendig, denn die Schweiz gibt beim Thema Gleichstellung ein schlechtes Bild ab, wie der internationale Vergleich zeigt.

Genug vom Warten: Aufruf zum Frauenstreik 2019. Foto: Eric Roset

Immerhin: Die umstrittene Revision des Gleichstellungsgesetzes wurde verabschiedet – dies auch dank dem hartnäckigen Einsatz der Gewerkschaften. Auf grundlegende Auswirkungen wird man aber vergeblich warten, denn die nun beschlossenen Verbesserungen sind viel zu schwach.

Es war ein langes Ringen um die Massnahmen zur Bekämpfung der Lohndiskriminierung, die das Parlament am 14. Dezember beschlossen hat. Für die Gewerkschaften ist es empörend, dass die bürgerliche Mehrheit den Vorschlag des Bundesrates auf jede nur erdenkliche Art und Weise abgeschwächt hat. Sie hat damit verhindert, dass die Arbeitgeber endlich vollumfänglich in die Verantwortung genommen werden, wie es die Verfassung verlangt. Kontrollen und Sanktionen wären notwendig. Und es ist falsch, die neuen Bestimmungen nach 12 Jahren wieder aus dem Gesetz zu streichen.

Wie es in der Schweiz um die Gleichstellung steht, macht der globale Gender Gap Report deutlich, welcher dieser Tage veröffentlicht wurde. Er zeigt unter anderem, dass sich die wirtschaftlichen Chancen für Schweizer Frauen verschlechtert haben. Hier rangiert die Schweiz im internationalen Vergleich an 34. Stelle. Beim gleichen Lohn für die gleiche Arbeit sowie dem Anteil von Frauen in technischen oder Fachberufen sowie in Führungspositionen schneidet die Schweiz besonders schlecht ab.

Es ist klar: Es braucht dingend einen frischen Wind in der Gleichstellung. Mit einem landesweiten Streik am 14. Juni 2019 werden die Frauen ihren Forderungen erneut Nachdruck verleihen.

Global Gender Gap Report 2018