Chaos in der Kita - Es braucht endlich einen GAV!

Von: Christine Flitner

Wenn Kitas als Profitcenter geführt werden, schadet das den Kindern und dem Personal. Die "Republik" hat in ihrer Recherche öffentlich gemacht, was die Branche schon seit längerem umtreibt: profitorientierte Kita-Ketten missachten das Kindeswohl ebenso wie das Arbeitsgesetz, und die Aufsicht versagt. Der VPOD fordert seit längerem einen GAV, doch die Verantwortlichen blockieren.

Profit auf Kosten der Kinder und des Personals - (nicht) alle schauen weg. Foto: Florian Thalmann

Dieses Jahr hat der VPOD zusammen mit den Kita-Fachleuten der "Trotzphase" in Zürich eine Petition mit 3800 Unterschriften eingereicht. Die wichtigsten Forderungen: mehr und bessere Qualitätskontrollen, sinnvolle Betreuungsschlüssel und einen Gesamtarbeitsvertrag.

Obwohl alle Fachleute in den Kitas ebenso wie in den Verbänden und der Verwaltung die Probleme kennen, will niemand den heissen Herdöpfel in die Hand nehmen. Die Verantwortlichkeiten werden hin und her geschoben, der Kanton fühlt sich nicht zuständig, die Stadt sieht die Anbieter und Verbände in der Pflicht, und die Anbieter bleiben tatenlos oder blockieren regelrecht. Auch der Branchenverband sieht bisher keine Notwendigkeit für sozialpartnerschaftliche Regelungen der Arbeitsbedingungen, obwohl der VPOD seit vielen Jahren dazu einlädt.

Es ist daher an der Zeit dass die Gemeinden, insbesondere die Stadt Zürich, aktiv werden. Der VPOD fordert, dass Subventionen und Bewilligungen nur an Einrichtungen gegeben werden, welche geregelte, sozialpartnerschaftlich ausgehandelte Arbeitsbedingungen haben. Dazu gehört auch, dass die Frage von Betreuungsschlüsseln und Ausbildungsstandards zusammen mit Vertretungen des Personals diskutiert werden.

Die Qualitätskontrollen müssen ihren Namen verdienen, sie müssen regelmässig und unangekündigt stattfinden; Hinweise des Personals müssen verfolgt werden.

Artikel Republik: Die Firma

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