Dank Sozialpartnermodell holen die Frauen auf

Von: Stefan Giger | Katharina Prelicz-Huber

Frauen sind bisher in der 2. Säule mehrfach benachteiligt. Frauen haben im Schnitt 63% weniger Pensionskassenrente als Männer – sehr oft haben Frauen nur wenige hundert Franken Rente pro Monat.

Das Sozialpartnermodell für die BVG-Reform bringt die Frauen ein gutes Stück vorwärts:

  • Ein fixer Pro-Kopf-Rentenzuschlag (200/150/100 Franken pro Monat) fällt vor allem für kleine Renteneinkommen stark ins Gewicht, wie sie typischerweise sehr viele Teilzeitfrauen haben.
  • Mit der Halbierung des Koordinationsabzuges wird ein grösserer Teil des Lohnes in der Pensionskasse versichert. Gemäss bisherigem Koordinationsabzug werden die ersten 25‘000 Franken des Lohnes gar nicht versichert, nur ein kleiner Anteil des Teilzeitlohnes wird bisher obligatorisch versichert wird.
  • In vielen Kassen wird der Koordinationsabzug für Teilzeiterinnen jetzt schon herabgesetzt. Auf diesem „überobligatorischen“ Teil kommen die Mindestvorschriften des Gesetzes aber nicht zur Anwendung, das bedeutet weniger Zins, tieferer Umwandlungssatz, weniger Rente. Mit der Senkung des Koordinationsabzuges wird dieser Missbrauch eingedämmt.

Nichts gelernt hat der Gewerbeverband, dessen Frauenbild im letzten Jahrhundert stecken geblieben ist. Er will nichts wissen von einer Besserstellung der Frauen und präsentiert sein eigenes, ewiggestriges Süppchen.

Wenn Reformen der Sozialwerke gelingen sollen, braucht es fortschrittliche Ansätze, welche die soziale Sicherheit stärken und Benachteiligungen beseitigen. Die Sozialpartner – ohne den Gewerbeverband – haben bewiesen, dass konstruktive Lösungen machbar sind.

Weitere Auskünfte:

Katharina Prelicz-Huber, VPOD Präsidentin | Mobilnummer: 076 391 79 15
Stefan Giger, VPOD Generalsekretär | Mobilnummer: 079 296 77 07


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02.07.2019 MM: Nach dem Frauenstreik - dank Sozialpartnermodell holen die Frauen auf PDF (178.8 kB)