Der grosse Irrtum übers Homeoffice

Von: Christine Flitner

Seit vielen Jahren wird Homeoffice als die Wunderwaffe zur Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit dargestellt. Ein riesiges Missverständnis.

Aufgrund der aktuellen Epidemie machen nun breite Kreise erstmals Erfahrungen mit Homeoffice und stellen plötzlich fest, dass die Realität ganz anders ist als in Gleichstellungsbroschüren propagiert wird.
Wer zuhause arbeitet, spart sich die Arbeitswege und kann den Tag eventuell etwas flexibler gestalten als im Betrieb. Er oder sie kann aber nicht gleichzeitig Kinder betreuuen. Erstaunlicherweise gibt es aber nach wie vor breite Kreise, die das glauben. In der aktuellen Situation, in der die Kinder den ganzen Tag zuhause sind, eventuell noch ein schulisches Programm absolvieren müssen, den Computer dafür benötigen, wenige Aussenkontakte und kein Schulmittagessen haben, ist es völlig ausgeschlossen, dass sich ein Erwachsener gleichzeitig um die Bedürfnisse der Kinder kümmert und seine Berufsarbeit erledigt.
Erwerbsarbeit und Kinderbetreuungszeiten müssen daher auch im Homeoffice klar getrennt werden, und wer keine andere Betreuungsmöglichkeit für seine Kinder hat, muss von der Arbeit freigestellt werden.
Bei der Arbeit im Homeoffice stellen sich weitere Fragen: Wer zahlt meinen Lohn, wenn ich die Kinder betreuen muss? Bin ich versichert? Kann ich auf meinem eigenen Laptop arbeiten?, und andere mehr. Ein Informationsblatt des VPOD gibt Auskunft zu Fragen rund ums Homeoffice.

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