Krieg gegen unbewaffnete Menschen an den Grenzen der EU

Von: Johannes Gruber

Die Inhumanität an den EU-Aussengrenzen hat eine neue Stufe erreicht, es handelt sich inzwischen um einen Krieg gegen Flüchtende. Dieser muss sofort beendet werden, indem sich die EU und die Schweiz bereit erklären, die Flüchtenden an der türkisch-griechischen Grenze aufzunehmen.

©DISK

Nachdem der türkische Präsident Erdogan am Wochenende erklärt hatte, Flüchtende, die in die EU wollen, nicht mehr aufzuhalten, haben Medienberichten zufolge Hunderte Menschen versucht, die Grenze bei Kastanies zu passieren und nach Griechenland zu gelangen. Laut der UNO-Organisation für Migration befinden sich rund 13000 Menschen im Grenzgebiet.

Mit Gewalt aufgehalten werden die Flüchtenden jedoch von der griechischen Polizei, die Wasserwerfer und Tränengas einsetzt. Augenzeugen berichten auch vom Einsatz von scharfen Waffen. Sea-Watch zufolge werden in der Ägäis Boote mit Flüchtenden umkreist, um sie mit Wellen in Gefahr zu bringen: «Frontex-Schiffe schauen, den Booten zu, helfen aber nicht.»

Der VPOD setzt sich seit langem für eine solidarische und offene Schweiz ein. Dieser Krieg gegen Flüchtende muss sofort beendet werden. Im Sinne einer humanen Flüchtlingspolitik fordern wir, dass die EU wie auch die Schweiz ausreichende Aufnahmekontingente für Flüchtende zur Verfügung stellt.

Der türkische Gewerkschaftsbund DISK verweist angesichts der dramatischen Lage darauf, dass das Flüchtlingsabkommen zwischen EU und der Türkei von vornherein ein schmutziges Geschäft war:
Es darf nicht sein, dass Geflüchtete, darunter viele Frauen und Kinder, als Druckmittel für politische, militärische und diplomatische Ziele eingesetzt werden.

Diese unmenschliche Politik auf Kosten der schutzsuchenden Menschen muss sofort beendet werden:

» http://disk.org.tr/2020/03/sinirlardaki-insanlik-disi-tabloya-son-verin/