Musikschulen brauchen Unterstützung

Von: VPOD/ CF

Die Musikschulen sehen dem neuen Schuljahr mit grossen Sorgen entgegen. Sie befürchten, dass die Schülerinnen und Schüler ausbleiben.

Engagement für die Kultur von morgen! (Foto: Eric Roset, 2015)

Nichts war normal dieses Frühjahr, auch nicht in den Musikschulen. Fernunterricht ist bei Instrumenten doppelt schwierig, und die Übertragung von Musik mit den vorhandenen Programmen ist für musikalische Ohren oft qualvoll. Jetzt kommt eine grosse neue Sorge dazu: Die Schülerinnen und Schüler könnten im Herbst ausbleiben.

  • Aufgrund der Teilschliessungen (Fernunterricht) konnten die Musikschulen keine «Tage der offenen Tür» organisieren und die Instrumente vorführen, wie sie es normalerweise im Frühjahr machen. Diese Veranstaltungen sind aber unverzichtbar, um das Interesse der Kinder zu wecken und neue Anmeldungen zu bekommen.
  • Ausserdem werden einige Familien wegen finanziellen Schwierigkeiten infolge der Pandemie darauf verzichten müssen, ihre Kinder an der Musikschule einzuschreiben oder zurückzumelden. Dies umso mehr, als die Gebühren bekanntlich mancherorts recht hoch sind.

Musiklehrpersonen des VPOD in der Westschweiz haben sich daher mit einem Brief an das Bundesamt für Kultur BAK gewandt und gefordert, dass zusätzliches Geld aus dem Kulturfonds für die Musikschulen bereit gestellt wird. Damit sollen die Schulkosten für Familien mit niedrigen Einkommen finanziert werden.
​Ausserdem fordert der VPOD, dass bei einem Rückgang der Unterrichtsstunden im Herbst Kurzarbeitsentschädigungen gesprochen werden, um die Arbeitsplätze zu erhalten.
Es ist wichtig, die Musikschulen jetzt zu stützen, denn jeder Rückgang bei den Lernenden würde zweifellos zu einer kulturellen Verarmung mit Langzeitfolgen führen. Der Musikunterricht von heute ist eine der Säulen der Kultur von morgen!

Brief der Musiklehrpersonen ans BAK