Endlich! VPOD begrüsst Zielrichtung und stellt Forderungen

Von: Natascha Wey, Stefan Giger

Der Bundesrat geht mit seinen heutigen Entscheiden in die richtige Richtung. Es ist dringend nötig, die Pandemie einzudämmen und die Fallzahlen zu senken, ganz besonders angesichts der drohenden Explosion der Infektionszahlen mit den Virus-Mutationen. Dafür braucht es starke, sofortige und landesweit einheitliche Massnahmen.

Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt: Es nützt nichts, wenn der eine Kanton die Läden schliesst und die Leute dafür in den Nachbarkanton in den Januar-Ausverkauf reisen. Das Durcheinander von zahmen, kantonal unterschiedlichen Massnahmen kann die Pandemie nicht eindämmen. Der Blick nach England und Irland zeigt, was uns in wenigen Wochen erwartet, wenn das Trödeln und Laborieren mit lauwarmen Massnahmen fortgesetzt würde.

Dennoch fehlen wichtige Punkte:

  • Kosten für Home-Office müssen vom Arbeitgeber getragen werden! Der Bundesrat hat nun offenbar das Gegenteil behauptet.
  • Seit Beginn der Pandemie fordert der VPOD, das Gesundheitspersonal zu schützen und seinen Gesundheitszustand zu monitoren. Bis heute existieren keine Informationen zu den Auswirkungen der Pandemie auf das Gesundheitspersonal und anderes im Service Public tätiges Personal, das mit Risikogruppen arbeitet oder gefährdet ist, weil die Schutzmassnahmen nicht eingehalten werden können. Diese Forderung erhalten wir aufrecht.
  • Wir bekämpfen weiterhin die Praxis einiger Arbeitgeber und Kantonsärztinnen, Gesundheitspersonal aus der Quarantäne oder sogar mit bestätigter Infektion zur Arbeit im Altersheim, Spitex oder Spital zu zwingen, was die Risiken erhöht und die Pandemie befeuert.
  • Der VPOD fordert zudem weiterhin, dass das Personal im Service Public, allen voran das Personal im Gesundheitswesen, welches seit Monaten unter riesigen physischen und psychischen Belastungen unsere Gesundheitsversorgung aufrechterhält, endlich angemessen entschädigt wird. Das Personal ist müde und ausgelaugt. Es braucht gerade jetzt die Perspektive, dass Politik und Arbeitgeber die seit langem bekannten strukturellen Probleme wie etwa den bedenklichen Personalmangel im Gesundheitswesen endlich angehen.

Hohe Fallzahlen haben einen bitteren Preis. Es sterben viele Menschen in Heimen und Spitälern, die Angehörige und das Personal leiden. Wir begrüssen, dass der Bundesrat endlich erkannt hat, dass jetzt schnell starke Massnahmen umgesetzt werden müssen.