1. Mai: Service public, jetzt erst recht!

Von: VPOD und SGB

Schweizweit hat am heutigen 1. Mai trotz Einschränkungen Corona-konformer Protest stattgefunden. An über 40 Kundgebungen und Aktionen forderten Gewerkschaften und Lohnabhängige eine soziale Wende und mehr Service public.

Die Einkommensschere hat sich mit der Corona-Krise weiter geöffnet: Während in den Villen die Einkommen durch Aktiengewinne munter weitersprudeln, haben ausgerechnet die tiefsten Einkommen am stärksten gelitten. Hunderttausende waren und sind von Entlassungen oder Kurzarbeit mit massiven Einkommensverlusten betroffen oder müssen Angst um ihren Arbeitsplatz haben. Gleichzeitig haben sich viele Arbeitsverhältnisse prekarisiert. Hart erkämpfte Mindeststandards bei Löhnen und Arbeitsbedingungen dürfen durch die Krise nicht unterboten werden. Im Gegenteil: Es braucht einen Aufschwung für die Arbeiterinnen und Arbeiter mit Vollbeschäftigung, besseren Löhnen und einer sozialeren Altersvorsorge.

Der 1. Mai galt auch dem Versuch, Lehren aus der Pandemie zu ziehen. Dabei steht die öffentliche Daseinsvorsorge mehr denn je im Zentrum. "Die Krise hat gezeigt wie wichtig eine Stärkung des Service public und der Grundversorgung ist. Mittlerweile fordern sogar neoliberale Heisssporne den Aufbau einer staatlichen Impfproduktion. Das ist ein Anfang. Was jetzt fehlt, ist die allgemeine Einsicht, dass gestärkte kollektive Lösungen zur Bewältigung der Krise unabdingbar sind: Nicht nur die Pandemiebekämpfung, auch etwa die Eindämmung der Klimaerhitzung oder die Lösung der Care-Frage sind nur in einem gemeinschaftlichen Kraftakt möglich", sagte etwa die stellvertretende VPOD-Generalsekretärin Natascha Wey in Lenzburg.

Auch VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber in Baden betonte die zentrale Funktion kollektiver und für alle zugänglicher Lösungen: "Es ist Zeit für die soziale Wende! Corona hat es gezeigt: Viel ist möglich, wenn der politische Willen da ist! Packen wir es an – gemeinsam und solidarisch!"


Galerie: 1. Mai 2021