Solidarität mit Kolleg:innen an der University of California

Von: Fabio Höhener

An UC haben mehrere tausend Angestellte im bis anhin grössten Streik des US-Hochschulwesens ihre Arbeit niedergelegt.

UC Berkeley im Streik Ian Castro (fairucnow)

Dabei fordern die Mitglieder unserer Schwestergewerkschaft UAW höhere Löhne und Leistungen für Doktorierende, Postdocs, akademische Forscher:innen, Dozierende und weitere Hochschulangestellte.

Der VPOD - die Gewerkschaft der Angestellten an Schweizer Hochschulen solidarisiert sich mit den streikenden Kolleg:innen.

Seit dem 14. November befinden sich rund 48 000 Angehörige des akademischen Mittelbaus in Kalifornien in einem unbefristeten Streik. Der Arbeitskampf umfasst alle 10 Standorte des kalifornischen Universitätssystems darunter gehören auch die renommierten Universitäten in Berkeley (UCB/Cal) und Los Angeles (UCLA) die regelmässig zu den besten öffentlichen Hochschulen der USA zählen. Der akademische Mittelbau an dem weitgehend die Lehre und Forschung der Universität hängt, kann sich die immer teurer werdenden Lebensverhältnisse in Kalifornien nicht mehr leisten. Der Forderungskatalog der Streikenden umfasst einen Mindestlohn von $54 000 pro Jahr für alle Beschäftigen und $70 000 für Postdocs, eine 14-prozentige Lohnerhöhung für die akademischen Forscher:innen und einen jährlichen Teuerungsausgleich inkl. erfahrungsabhängige Reallohnerhöhungen. Darüber hinaus fordern sie Beiträge an die familienergänzende Kinderbetreuung und an die Fahrkosten für den öffentlichen Nahverkehr.

“We teach the classes, grade the papers, and perform the cutting-edge research that has earned UC its reputation as the best public university in the world and the global leader of R1 research institutions. In short, UC works because we do.” ( www.fairucnow.org )

Euer Kampf ist unser Kampf

In den letzten Jahren hat der Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Angestellte im akademischen Mittelbau immer mehr an Boden gewonnen. Der Streik an der UC zeigt den wachsenden Aktivismus der Angestellten angesichts prekärer Anstellungen und enorm steigende Lebenskosten. Sie sind auch ein Musterbeispiel erfolgreicher gewerkschaftlicher Organisation. Befristete Anstellungen, Machtmissbrauch und ständiger Wettbewerb schaden weltweit den Hochschulangestellten und der Wissenschaftsqualität. Das gilt auch für die Schweiz. Auch hier müssen die Arbeits- und Anstellungsbedingungen von Assistierenden, Doktorierenden und Postdoktorierenden dringend verbessert werden, um eine öffentliche, freie und qualitativ hochwertige Forschung und Lehre zu verteidigen. Aus diesem Grund lancieren die Mitglieder der Gewerkschaft VPOD die nationale Kampagne «Stable Jobs – Better Science». An mehreren Schweizer Hochschulen werden aktuell fortlaufend Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt, um Angestellte des Mittelbaus zu organisieren. Im Kontext dieser Kampagne möchten wir nicht nur unsere Solidarität zum Ausdruck bringen, sondern auch von der unglaublichen Mobilisierungskraft unserer Gewerkschaftskolleg:innen lernen. Schliesslich fordern auch wir stabile und faire entlöhnte Anstellungen für die Angestellten in Lehre und Forschung, sowie demokratische und soziale Hochschulen mit fairen Arbeitsbedingungen in der Schweiz und international.