Aufhebung der Friedenspflicht gefordert

Von: Micha Amstad

Da es keine konstruktive Sozialpartnerschaft gibt, ziehen die Gewerkschaften Konsequenzen.

Die dringliche Personalsituation im öffentlichen Nahverkehr erfordert eine konstruktive sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit. Mit ihrem Verhalten verhindert dies die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern. Die Gewerkschaften ziehen nun Konsequenzen daraus.

Die Gewerkschaften VPOD und SEV sind ernsthaft besorgt über die personalpolitischen Herausforderungen im öffentlichen Verkehr des Kantons Bern und den Zustand der Sozialpartnerschaft in der Branche. Die zuständige kantonale Bau- und Verkehrsdirektion greift mit engen Vorgaben in die sozialpartnerschaftlichen Beziehungen zwischen Betrieben und Gewerkschaften ein.

Gesprächsversuche wurden vereitelt, und die bernische Regierung, respektive die zuständige Direktion, scheint die Dringlichkeit der Situation zu vernachlässigen. Andernorts wurden ganze Linien vorübergehend eingestellt, Fahrpläne ausgedünnt. Gleiches droht im Kanton Bern. Eine SECO-Studie bestätigt die angespannte Personalsituation für Busfahrer:innen und Tramführer:innen. Andere Berufsgruppen im öffentlichen Verkehr sind ebenfalls betroffen.

Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, braucht es eine starke Sozialpartnerschaft. Im Kanton Bern und in der gesamten Schweiz.

Aus diesem Grund sehen sich die zuständigen Gewerkschaften VPOD und SEV gezwungen, auf eine Anpassung des Rahmen-Gesamtarbeitsvertrags für die Bus- und Nahverkehrsbetriebe hinzuwirken. Es wird beantragt, von einer absoluten zu einer relativen Friedensplicht zu kommen. Was in Bern Schule macht, könnte auch in anderen Kantonen notwendig werden.