Auch in 2025 basisnah und stark!

Von: VPOD Zentralsekretariat

Mit unseren Mitgliedern schaffen wir alles – ein Rückblick auf 2024, ein Ausblick auf 2025!

Der Kampf um die Reallöhne und Renten
Ein wichtiger Fokus ist und bleibt der Kampf gegen Reallohnkürzungen und Kaufkraftverluste. Die Teuerung mag sinken, die Preise steigen trotzdem weiter und weiter. Die hohen Lebenshaltungskosten und die sinkende Reallöhne stellen eine enorme Belastung für uns Arbeitnehmer:innen dar. Das zeigen auch die Ergebnisse unsere Umfrage "Rechnest du noch oder kriselt es schon?" Trotzdem weigern sich viele Arbeitgebende (und damit sind auch die Verantwortlichen in Parlamenten und Exekutivorganen gemeint), ihrem Personal das zu zahlen, was ihnen zusteht. In 2024 haben wir deswegen auch an einigen Orten mobilisiert: Zürich, Solothurn, Baselland und Bern! Und in 2025 hat der Kampf um Reallöhne Priorität.

Umsetzung Positionspapier
In 2024 starteten wir mit unserem systematischen Ausbildungsprogramm "Building our union", in dem wir unseren Mitgliedern, die Prinzipien und das Handwerk der gewerkschaftlichen Organisation vermitteln. So konnten in 2024 über 60 Mitglieder die wichtigsten Grundsätze der betrieblichen Gewerkschaftsarbeit und des Organizing kennenlernen.

Mit unseren Mitgliedern haben wir weitere neue Organisierungs- und Verhandlungsformate erarbeitet und ausprobiert. Eines unserer Leuchtturmprojekte ist hier bei die offene GAV-Verhandlung am Theater Basel. Dort verhandeln über 33 Delegierte des Technischen Personals ihren GAV selbst mit. Ein Novum in der Schweiz! Und eine Organisierung, die zu unserer Gewerkschaft passt.

Zudem haben wir sowohl unsere IT-Infrastruktur als auch unser Wissensmanagement auf den neuesten Stand gebracht – das Ziel: effizient und regionsübergreifend arbeiten, damit mehr Platz bleibt für die eigentliche gewerkschaftliche Arbeit.

Gesundheit
Quasi im Alleingang haben wir genügend Unterschriften für ein Referendum gegen EFAS gesammelt. Ein Jahr lang haben wir für eine sozialere Finanzierung des Gesundheitswesens gekämpft. Das knappe Ja zu EFAS hat uns zwar enttäuscht, aber war auch ein Achtungserfolg und bestärkt uns weiterhin darin, die soziale Ungleichheit des Kopfprämiensystems und die Sparpolitik im Gesundheitswesen zu bekämpfen. Die Finanzkrise der Spitäler verschärft die Situation für die Arbeitnehmenden: Abbau und Entlassungen sind zur Zeit in den Spitälern salonfähig. Wir sind überzeugt, dagegen hilft in 2025 nur die Organisation direkt am Arbeitsplatz: in den Spitälern, Heimen und Ambulatorien.

Sozialbereich
Im März 2024 starteten die Verhandlungen über einen Kita-GAV in der Stadt Zürich. Mit dabei auch die Kita-Angestellten, die in offenen Versammlungen ihre Forderungen platzierten, aber auch in diversen Arbeitsgruppen die Verhandlungen mitbegleiten.
In der Kommission stand 2024 ein Thema im Vordergrund: der Fachkräftemangel. Die Mitglieder haben Lösungsansätze diskutiert und ein Positionspapier entworfen.

Nahverkehr
Wir sind VPOD Nahverkehr! So heisst die betriebliche Kampagne, welche unsere Mitglieder in der Nahverkehrsbranche 2024 in bereits 3 Betrieben gestartet haben. Das Ziel: Die Basis stärken und damit Angriffe auf das Nahverkehrspersonal abwehren und für eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen kämpfen.

Handwerk
An der Verbandskonferenz haben Kolleg:innen der Branchen Bau Land Forst sowie Wartung und Reinigung beschlossen, künftig stärker zusammenzuarbeiten. Hier hat uns auch der Kongress einen Auftrag gegeben - der gewerkschaftliche Aufbau im Handwerk wird in den kommenden Jahren Priorität haben.

Bildung und Wissenschaft
Grosser Erfolg! An den Hochschulen wurden finanzielle Mittel zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gesprochen, zudem setzen wir einen Teuerungsausgleich für Mitarbeitende in SNF-Projekten und eine Verbesserung der Löhne für Doktorierende durch. Problematisch ist jedoch, dass die Erhöhung durch die Streichung einiger bestehender Förderinstrumente finanziert werden soll, ohne dass Alternativen vorgesehen sind.Zusätzlich präsentierte der Bundesrat ein Sparprogramm, das auch den Bildungsbereich betrifft. Für uns ist die Schlussfolgerung klar: Die gewerkschaftlichen Kämpfe im Hochschulsektor müssen weiter verstärkt werden.

Dank unserem Einsatz wurden im Volksschulbereich auf kommunaler, kantonaler und Bundesebene erste Massnahmen ergriffen, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. Auch unser Engagement für eine integrative Schule ohne Überlastung der Lehrpersonen bleibt stark. Wir fordern weiterhin kleinere Klassen statt Kleinklassen.

Gleichstellung
Dank des grossen Engagements unserer Mitglieder haben wir wichtige politische Siege errungen: Die 13. AHV-Rente kommt, die BVG-Reform ist abgelehnt! Am 14. Juni lancierte unsere Feministische Kommission eine nationale Umfrage zur Diskriminierung junger Eltern am Arbeitsplatz. Über 1600 Personen haben teilgenommen. Die ersten Resultate zeigen: Eltern zu werden in der Schweiz hat noch immer einen hohen Preis, den vor allem die Mütter zahlen.

Migration
Unter dem Motto «Teilhabe statt Ausgrenzung!» führten wir unser Engagement für wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Partizipation aller Menschen in der Schweiz fort. Die Einreichung der Demokratie-Initiative für ein modernes Bürger:innenrecht ist ein wichtiger Erfolg. Innergewerkschaftlich warben wir dafür, die Probleme von Arbeitnehmenden mit Migrationshintergrund gezielt aufzugreifen und diese für unsere gemeinsamen Kämpfe zu gewinnen.

Denn: Wir sind stärker, je mehr wir sind. Und je mehr unserer Mitglieder sich aktiv beteiligen. Unser Vorsatz für 2025 bleibt daher: Mitglieder werben, Mitglieder aufbauen, Arbeitskämpfe im Betrieb gewinnen!