Charles Lewinsky und Menschenrechte am VPOD-Kongress

Der Schriftsteller Charles Lewinsky ("Melnitz", "Kastelau") hat den rund 400 Delegierten des VPOD-Kongresses in Lausanne mit einer Rede zum Umgang mit "dem Fremden" einen wichtigen Gedankenanstoss gegeben, der auch in die darauf folgende Debatte über Menschenrechte und Service public hineinwirkte. Lewinksy zeichnete ein Bild der Schweiz als einer starken Demokratie mit tragfähigen Institutionen, die es nicht nötig habe, das Fremde und die Fremden zu dämonisieren.

Charles Lewinsky am VPOD-Kongress. (Foto: Alexander Egger)

Von Christoph Schlatter

In der Folge verabschiedete der Kongress mit klarer Mehrheit ein Positionspapier, welches den Service public und die Menschenrechte zueinander ins Verhältnis stellt und das eine im anderen verankert. Dabei wird der Service public als Garant für die Menschenrechte dargestellt: So braucht es öffentliche Schulen, damit Bildung allen zukommt, und zugängliche Spitäler, die nicht nur die Reichen behandeln. Ebenso bedeutend ist aber die Forderung, dass Menschenrechte unverzichtbare Leitplanke für öffentliches Handeln sind. Die in der Debatte angeführten Beispiele, wie es andernfalls aussieht, reichten vom faschistischen Italien über die Schweiz mit ihren fürsorgerischen Zwangsmassnahmen bis 1981 bis zum heutigen Kuba.

Das Positionspapier betont, dass auch die Gewerkschaftsrechte Menschenrechte sind, und fordert eine Stärkung und einen Ausbau dieser Rechte. Gegenüber jenen, welche die Menschenrechtskonvention kündigen wollen, ist das Positionspapier eine klare Kampfansage.