Verhandlungen gescheitert - es droht ein Winter-Flugchaos

Von: VPOD Luftverkehr

Die Lohnverhandlungen im Luftverkehr sind vielerorts gescheitert.

Adobe Stock (Symbolfoto)

Auftakt machten die gescheiterten Verhandlungen bei der Swiss. Gestern scheiterten die Lohngespräche mit Swissport und die Goldair / AAS sieht nicht einmal Gesprächsbedarf. Nun drohen Arbeitskonflikte und Flugchaos. Zwischen dem VPOD Luftverkehr und Goldair / AAS wurde gar eine kantonale Schlichtung eingeleitet, um einen Streik über Weihnachten zu verhindern.

Die Mitarbeitenden sollen arbeiten. Am besten 24/7. Sie sollen Überstunden machen, das Gepäck aufgestaute Gepäck einladen und die Passagiere immer freundlich einchecken. Dass die Löhne tief sind und die Teuerung Mitarbeitende an den Rand der Existenz bringen, scheint nicht zu interessieren.

So scheiterten gestern die Lohnverhandlungen mit Swissport Zürich. Swissport war lediglich bereit 80% der Teuerung auszugleichen. Kein voller Ausgleich der Teuerung ist aber ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeitenden. Bei bereits tiefen Löhnen bedeutet es einen erneuten Reallohnverlust der nicht akzeptabel ist.

Die Stimmen der Mitarbeitenden sind eindeutig. So sagte ein Mitglied des VPOD Luftverkehr treffend:

„Wenn wir nur 80% der Teuerung ausgeglichen erhalten, dann erhält die Firma eben auch nur 80% unserer Leistung.“

Dabei bräuchte Swissport gerade jetzt 150% der Leistung der Mitarbeitenden. Immer noch herrscht Personalmangel am Flughafen. Der Betrieb wird nur durch den ausserordentlichen Einsatz der Mitarbeitenden aufrecht erhalten. Bereits jetzt staut sich am Flughafen Zürich das Gepäck bereits wieder. Entscheiden sich die Mitarbeitenden nun vor den Ferien dafür, die Extrameile, die sie bisher geleistet haben, nicht mehr zu gehen, dann ist das Flugchaos vorprogrammiert. Wer über Weihnachten fliegt, sollte sich entsprechend zweimal überlegen, ob sie nicht lieber nur mit Handgepäck fliegen.

Es droht ein Streik im PRM Assistance Service

Die Goldair / AAS ist am Flughafen Zürich für den Assistenzservice zuständig. Die Mitarbeitenden betreuen dabei die Passagiere, die im Flugprozess auf Hilfe angewiesen sind. Seit Jahren erhalten die Mitarbeitenden von Goldair / AAS keine Lohnerhöhung mehr. Auch einen 13. Monatslohn gibt es nicht. Der Reallohnverlust führt bei vielen Mitarbeitenden zu existenzbedrohenden Situationen.

Deshalb haben sich die Mitarbeitenden entschlossen sich beim VPOD Luftverkehr zu organisieren und haben mit einer Petition eine Lohnerhöhung und einen Gesamtarbeitsvertrag gefordert. Die Antwort von Goldair / AAS war ernüchternd. Trotz Petition unterschrieben von fast allen Mitarbeitenden des Betriebes sehen sie keinen Gesprächsbedarf.

Auch hier wird vor Weihnachten ein Arbeitskampf provoziert. Um einen Streik noch abwenden zu können haben wir als VPOD Luftverkehr gestern ein Gesuch für eine kantonale Schlichtung gestellt. So hoffen wir, dass im Rahmen einer Mediation doch noch eine Lösung gefunden werden kann.

Sollte dies nicht der Fall sein, besteht die akute Gefahr, dass über die Weihnachtsferien im PRM Geschäft gestreikt wird und somit kein Assistenzservice vorhanden sein wird. Für die Mitarbeitenden ist klar, so geht es nicht mehr weiter. Während man Menschen helfen möchte, die auf Hilfe angewiesen sind, schaffen es die Mitarbeitenden Ende Monat kaum über die Runden zu kommen. Das ist ein Zustand, der nicht länger akzeptiert wird.

Faire Lohnerhöhungen könnten das Problem lösen

Wir fordern sowohl von Swissport als auch von Goldair / AAS eine faire Lohnerhöhung zu bezahlen. Nur so kann ein Flugchaos noch abgewendet werden. Zufriedene Mitarbeitende sind das Kernelement eines funktionierenden Unternehmens.

Wer nicht bereit ist, die Teuerung voll auszugleichen, muss sich nicht wundern, wenn auch die Mitarbeitenden nicht mehr bereit sind für den Betrieb 150% zu geben.

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakt:

Stefan Brülisauer, Regionalsekretär VPOD Luftverkehr, 076 547 51 21,